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Sicherheitseinrichtungen in Pelletöfen

Mit der Elektronischen Regelung der Pelletöfen werden eine Vielzahl von Sicherheitseinrichtungen gesteuert. Manipulationen an den Sicherheitseinrichtungen gefährden einen korrekten Betrieb und können Ursache für Schäden am Gerät und des Geräteumfelds sein.

Nachfolgende Informationen beziehen sich auf Pelletöfen nach heutigem Stand der Technik. Spezifische Hinweise der Ofenhersteller sind zu beachten. Weitergehende Informationen finden Sie in den Gerätebeschreibungen und Bedienungsanleitungen der jeweiligen Hersteller.

Schutz gegen Rückbrand in den Pelletttank

Die Rückbrandsicherung verhindert einen Rückbrand vom Brennraum des Ofens über die Pelletzuführsysteme bis zurück in den Pellettank.

Werden Pelletöfen nicht regelmäßig gereinigt, kann es zum Verstopfen der Brennerretorte kommen. Es gelangt keine Primärluft in das Glutbett, die Verbrennung läuft mit Sekundärluft ab.
Bei Geräten ohne Flammtemperaturfühler wird dieser Fehler nicht durch die Steuerung erkannt und die Pelletzufuhr wird nicht gedrosselt. Der Brennertopf läuft über. Brennende Pellets stauen sich auf der Pelletrutsche. Dieser Zustand wird erst nach einigen Betriebsstunden erreicht, sodass grundsätzlich davon auszugehen ist, dass der Betreiber beim Auffüllen des Pellettanks den Missstand erkennt. Wird dennoch weitergeheizt, erkennt ein Temperaturwächter die erhöhte Temperatur im Bereich der Pelletrutsche und schaltet das Gerät vollständig ab.

Geräte mit Zellradschleuse bieten die Sicherheit einer mechanischen Trennung von Pellettank und Brennkammer.

Unterdrucksicherung, Austritt von Verbrennungsgasen

Da das Saugzuggebläse am Rauchausgang des Ofens angeordnet ist, herrschen im Pelletofen grundsätzlich Unterdruckbedingungen.
Kommt es rauchrohrseitig zu einem Druckstau, z. B. durch Verstopfung, besitzen die Geräte in der Regel einen Druckwächter, der diesen Zustand erkennt und den Ofen abschaltet.

Beim gleichzeitigen Betrieb einer Wohnraumlüftungsanlage oder Dunstabzugshaube sind die entsprechenden Bauregeln zu beachten. Hier kann es z. B. bei einem verstopften Zuluftfilter einer Lüftungsanlage zu einem unzulässigen Unterdruck im Aufstellraum kommen. Um auch in diesem Fall einen Abgasaustritt zu verhindern, ist ein Druckwächter zu installieren oder ein DIBT-zertifizierter, Raumluftunabhängiger Pelletofen zu installieren.

Überhitzungsschutz – Wasserwärmetauscher (Wasserführende Pelletöfen)

Um zu vermeiden, dass Heizungswasser über 100°C erhitzt und damit dampfförmig wird, sind Wasserführende Pelletöfen mit einem Sicherheits-Temperaturbegrenzer (STB) ausgestattet. Im Fehlerfall wird der komplette Ofen über einen mechanischen Schalter abgeschaltet. Um die Anlage wieder in Betrieb zu setzen, muss der STB von Hand zurückgesetzt werden.
Die Ursachen für ein Überhitzen können banal sein, z. B. ein geschlossenes Ventil im Wasserkreislauf bei der Inbetriebnahme, oder eine festhängende Umwälzpumpe nach der Sommerpause.

Bei alten Geräten oder Geräten ohne Elektronik, kann anstelle des STB auch eine Thermische Ablaufsicherung (TAS) eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um ein thermostatisch angesteuertes Ventil, welches Kaltwasser (meist Trinkwasser) über einen integrierten Sicherheitswärmetauscher leitet und damit den Wasserwärmetauscher kühlt. Bei Erreichen einer bestimmten Temperatur im Wasserwärmetauscher (ca. 95°C), öffnet sich ein Ventil, welches den Kaltwasserdurchfluss freigibt. Die überschüssige Wärme wird in das Abwassersystem geleitet.

Elektronische Überwachungseinrichtungen:

Abgasventilator / Saug-Zug Gebläse

Das Saugzuggebläse hat in der Regel eine Drehzahlüberwachung.
Weicht die tatsächliche Drehzahl des Gebläses um einen bestimmten Wert von der Solldrehzahl ab, wird dies von der Steuerung erkannt und eine Fehlerroutine ausgelöst.
Drehzahlüber- oder unterschreitungen können z. B. bei mangelhafter Reinigung von Ofen und Abgasanlage entstehen oder bei Abgasanlagen mit einem Schornsteinzug, der im Grenzbereich liegt.

Stromausfall

Nach einem Stromausfall gehen die Geräte auf Störmodus und stellen den Betrieb ein. Eventuell kann etwas Rauch in den Aufstellungsraum gelangen, Gefährdung der Sicherheit ist nicht gegeben. Nach Stromzufuhr muss der Ofen wieder manuell gestartet werden.

Zündung mangelhaft

War ein Neustart erfolglos und das Gerät hat nicht gezündet, weist typischerweise eine Anzeige im Bedienungsdisplay auf den Missstand hin. In der Regel wird nur ein Zündversuch durchgeführt.

Pelletzufuhr mangelhaft

Werden zu wenige Pellets gefördert, erkennen Geräte mit Flammtemperaturfühler die Abweichung von der Solltemperatur.
Das Gerät geht dann typischerweise in den Störmodus.

Wichtig:

Sicherheitsvorrichtungen am Pelletofen oder der hydraulischen Anlage dürfen ohne Genehmigung des Herstellers nicht verändert werden!



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